ACTIVE Projekt
Istanbuler Straßenhunde
Die Situation der Straßenhunde ist an vielen Orten Istanbuls katastrophal. Zwar gibt es in einigen Stadtteilen tatsächlich tierärztliche Hilfen für Streuner, anderenorts sind sowohl Katzen als auch Hunde immer wieder in Gefahr, durch staatliche Einrichtungen eingefangen und getötet zu werden. Hunger, Kälte, Unfälle im Straßenverkehr und unbehandelte Verletzungen kommen dazu. Unser ACTIVE-Mitglied betreut überwiegend ältere, behinderte und verletzte Hunde aber auch Welpen, die sonst im täglichen Überlebenskampf keine Chance hätten. Zudem werden fortlaufend weitere Straßenhunde gefüttert.
Allein sind die vielen Kosten nicht mehr zu bewältigen. Besonders dann, wenn sich nicht für alle Hunde ein Zuhause finden lässt. Innerhalb des Projektrahmens sorgt der Verein dafür mit, dass Fütterungen und andere notwendige Hilfen geleistet werden können.
Impressionen aus dem Projekt
Die aus den prekären Situationen auflesenen Hunde sind auf Futter und tierärztliche Versorgung angewiesen. Sie können an dieser Stelle eine allgemeine Futterspende machen oder aber auch eine Patenschaft für eines der Tiere übernehmen:
Als der Streuner, welcher an einer Futterstelle versorgt wurde, zu hinken begann, dachte man zunächst an einen Unfall. Die Biopsie ergab jedoch, dass es Krebs war. Dombili wurde operiert, das Geschwür wurde entfernt. Dann war nach zwei weiteren Jahren ein weiterer Knoten da. Auch dieser wurde entfernt. Der Hund hatte eine Chemotherapie. Jetzt geht es ihm gut, aber er muss regelmäßig untersucht werden.
Nicht selten werden Hunde bei Tierliebhabern mit der Bitte um vorübergehende Versorgung abgegeben und später nicht wieder zurückgeholt. Auch Kitty Rose war ein solcher Fall. Alles, was über sie bekannt ist, ist dass sie als kleiner Welpe ohne Mutter aufgelesen und in der Tierklinik zusammen mit Katzenbabys aufgezogen wurde. Daher kommt ihr Name. Nun wird sie von unserem ACTIVE mitversorgt.
Mali wurde von einem Auto angefahren. Dabei wurde seine Hüfte komplett zerschmettert. Unser ACTIVE- Mitglied hat sich des Hundes angenommen, als der damalige Besitzer ihn zur Einschläferung zurückließ. Mali konnte sich monatelang kaum bewegen. Er wird behindert bleiben: Das Laufen und Setzen fällt ihm schwer. Seine Beine sind fast starr. Dennoch zeigt er Freude: Mali spielt und zeigt sich klug.
Die Hündin wurde halbtot an einer Autobahn gefunden. Sie war bewusstlos und verlor viel Blut. Niemand glaubte zunächst, dass man sie retten könnte. Dennoch gab man sie nicht auf. Tria überlebte mit 18 gebrochenen Knochen. Sie hat vier Operationen hinter sich; ein Bein musste amputiert werden. Die Hündin hat eine sehr lange Genesungszeit hinter sich. Heute zeigt sich Tria glücklich und wird versorgt.
Nachdem Dost fünf Jahre an einer Futterstelle versorgt wurde, kam sie vor 3 Jahren dennoch unter die Räder eines Autos. Dabei wurden ihre Hinterbeine gebrochen. Sie wurde operiert. Heute geht es ihr besser, sie humpelt jedoch noch immer. Da sie aus diesem Grund nicht mehr zurück in ihr Streunerleben kann, wird sie heute von unserem ACTIVE-Mitglied betreut.
Der nach Einschätzung eines Tierarztes schon sehr alte Rifki wurde während eines Schneesturms auf der Straße gefunden. Er war enorm mager und zitterte. Seine Hinterbeine hielten ihn nicht mehr. Denn aufgrund von Unterernährung und Eiweißmangel hatte er kaum noch Muskeln. Viel Laufen kann er auch heute nicht, aber einige Schritte schafft er. Bei unserem ACTIVE-Mitglied soll Rifki nun seinen Lebensabend verbringen.
Kashmir war einer der streunenden Hunde, die an einer Futterstelle vorsorgt wurden. Eines Nachts wurde unser Mitglied von einer Bekannten angerufen, die zufällig sah, wie ein Motorrad Kashmir rammte und davonfuhr. Unser ACTIVE hat sich sofort auf den Weg gemacht und die Hündin in eine 24-Stunden-Klinik gebracht. Kashmirs Hüfte war gebrochen. Sie hatte zwei Operationen und konnte monatelang nicht laufen. Mittlerweile geht sie, aber hinkt.
Boza wurde am Straßenrand gefunden – unfähig sich zu bewegen. Ihre Hüfte war verschoben. Sie hatte 2 Operationen. Auch ihre Vorderbeine sind deformiert, was laut tierärztlicher Einschätzung bereits ein Geburtsfehler sein könnte. Die Hündin konnte sich wohl deshalb im Straßenleben nicht behaupten. Sie ist behindert. Länger als wenige Minuten kann sie sich nicht auf den Beinen halten. Spielen möchte sie trotzdem gerne und Therapie ist geplant.
Die Hündin Gara wurde während einer Katzen-Fütterung im Park gefunden. Sie versteckte sich hinter den Büschen und jammerte qualvoll vor Schmerz. Zum Glück fasste sie Vertrauen. Wie sich herausstellte, war ihr Oberschenkel gebrochen. Zwar wurde sie mittlerweile operiert, lange Strecken wird sie aber nicht mehr laufen können. Unmöglich, sie also zurück auf die Straße zu schicken. Gara wird seither liebevoll versorgt.
In den Wäldern bei Istanbul sind zahlreiche Hunde ausgesetzt, die von Tierschützern immer wieder gefüttert werden. Dabei wurde Brun mit zerschmettertem Vorderbein gefunden. Aufgrund von Unterernährung konnte er für eine OP jedoch nicht in Narkose gelegt werden. Zunächst musste er aufgepäppelt und stabilisiert werden. Heute geht es ihm gut, aber sein rechtes Bein ist jetzt etwas kürzer als das linke.
Als unsere ACTIVES einmal auf den Wochenmarkt gingen, haben sie drei kleine Welpen entdeckt, die in einem Karton ausgesetzt wurden. Sie haben sie mitgenommen und aufgezogen. Zwei von ihnen konnten nach England und nach Deutschland in ein Zuhause vermittelt werden. Jedoch wollte niemand Sera. Es folgten Witze, dass sie wohl die Hässlichste sei. Ach Sera, das bist du doch gar nicht!